Vereinsgeschichte der „Edelweiß“ Schützen Thierhaupten

Im Herbst 1921 fanden sich mehrere junge Männer zusammen und gründeten einen Stopsel-Club. Im Laufe der dadurch bedingten Zusammenkünfte wurde der Wunsch geäußert, einen Schützenverein ins Leben zu rufen. Dieser Gedanke setzte alsbald festen Fuß und im Januar 1922 wurde die Gründung unter dem Namen Schützenverein Edelweiß Thierhaupten vollzogen. Aber von der Gründung bis zur Ausübung der Vereinstätigkeit war noch ein weiter und beschwerlicher Weg.
Das Bezirksamt erteilte seine Genehmigung erst, als ein Schießlokal gefunden wurde, in dem alle möglichen Vorsichtsmaßregeln getroffen waren. Der Einsatz von Vorstand Andreas Herzog, Kassier Georg Hörmann und dem zähen Willen aller Mitglieder - nicht zuletzt Herbergsvater Michael Oßwald - war es zu verdanken, dass am 18.2.1922 der erste Schießtag abgehalten werden konnte. Die offizielle Gründungsfeier fand mit einer Tanzveranstaltung am 7. Juni 1922 statt.
Bis 1938 erfolgte dann auch ein reges allwöchentliches Schießen. Wer fünfmal fehlte, musste immerhin 20 Pfennige Strafe zahlen! Während der nun folgenden Kriegsjahre wurde der Schießbetrieb völlig eingestellt. Nach Kriegsende 1945 gab es niemanden, der den Verein wieder zusammenführte durfte und wollte.
 
Erst im Jahre 1959 nahm der Schützenverein "Edelweiß" mit 1. Vorstand Georg Hörmann wieder seinen Betrieb auf. Mit 25 Mitgliedern führte man wieder den eigentlichen Zweck des Vereins aus: das Schießen. Nach Georg Hörmann wurde Anton Brugger Schützenmeister.
 
1965 trat dieses Amt Peter Birkner an, ein Jahr später Konrad Wagner. Im Jahr 1966 fand das Gauschießen in Thierhaupten statt. 1968 stellte sich Andreas Mertl als Vorstand. Er meldete die ersten Mannschaften zum Rundenwettkampf Luftgewehr an, verlegte das Schießlokal in die Wirtschaft von Josef Schaller, wo bis 1985 eine Heimat für die Schützen war.
 
1972 wurde das 50-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe im Rahmen der Thierhauptener Festwoche gefeiert. Patenverein hierfür war der Schützenverein „ Roland“ Gundelsdorf.
 
1976 übernahm Benno Mertl das Amt seines Bruders Andreas. Benno Mertl erwirkte die Vereinsregistrierung als „eingetragener Verein“.
 
1980 stellte sich Max Kolbe zur Wahl des 1. Schützenmeisters. Seine 16jährige Amtsperiode stand ganz unter dem Motto „Schützenheimbau“. Die Gemeinde stellte dem Schützenverein das Gelände nördlich der Kläranlage zur Verfügung. Schon 1981 wurden die ersten Versorgungseinrichtungen in Eigenleistungen der Vereinsmitglieder erstellt. 1982 war man wieder Ausrichter der Festwoche und feierte sein 60-jähriges Jubiläum.
 
Ein bitterer Rückschlag ereilte den Verein 1983. Die Marktgemeinde Thierhaupten entschied sich, das ehemalige Kloster zu erwerben und die Vereine sollten so weit möglich darin untergebracht werden. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde der Beschluss der Vorstandschaft den ursprünglichen Plan weiterzuverfolgen mit einer knappen Mehrheit bestätigt. Dies spaltete den Verein damals in zwei Lager. Fast die komplette Vorstandschaft erklärte seinen Rücktritt. Ohne aktive Vorstandschaft war außer den wöchentlichen Schießterminen nichts mehr geboten. Leben in den Verein kam erst wieder, als das Nutzungskonzept der Gemeinde im Kloster keinen Platz mehr für die Schützen fand. Mit altbekanntem Arbeitseifer gingen die Mitglieder wieder ans Werk.
 
Aus einem Baubürogebäude erstand ein Luftgewehrstand, eine Küche und ein Gastraum, der dienstags und donnerstags von den Luftgewehr- und Bogenschützen genutzt wurde. Die Bogenabteilung wurde im Jahr 1984 im Rahmen einer Vorstandschaftssitzung gegründet. Mit Einweihungsfeiern, Sommerfesten, Jedermannschießen, Faschingsfeiern, Nikolausfeiern und Preisschafkopfen wurde versucht, die anfallenden Ausgaben zu decken. Mit dem Bau der 25 Meter Halle gab es im Winter auch Unterkunft für die Bogenschützen und mit den Klein- und Großkaliberschützen vermehrte sich in kürzester Zeit die Mitgliederzahl auf über 300.
 
Doch die Freude dauerte nicht zu lange an. Im Juli 1990 kam es durch einen Kurzschluss an einem der Schießstände zu einem Brand, der das gesamte Wirtschaftsgebäude in Flammen aufgehen ließ. Zurück blieb nur eine Betonplatte und ein Stahltresor, in dem die Waffen lagerten. Sämtliche Erinnerungsstücke, Scheiben, Pokale und Einrichtungsgegenstände wurden Opfer des Brandes.
 
1992 feierte man nun das 70-jährige Vereinsjubiläum und mit den Einnahmen startete gleich die Grundsteinlegung für das heute bestehende Schützenheim. Eine moderne Schießanlage mit 13 Luftdruckwaffenständen, ein großzügiges Vereinslokal und die 25 Meter Halle waren bis 1995 fertig gestellt, vor allem durch den unermüdlichen Einsatz der Vorstände Max Kolbe und Josef Wittmann jun.
 
1996 wurde Maria Nellenbacher zur Gaudamenkönigin, ein Titel, der in der Vergangenheit noch niemals nach Thierhaupten gekommen ist. Im September des gleichen Jahres legte Max Kolbe überraschend sein Amt als 1. Schützenmeister nieder. Nachfolger wurde Helga Birkner, unter deren Amtszeit der Bau der 50 und 100 Meter teilüberdachten Schießanlage fertig gestellt wurde.
 
1997 stand unter dem 75-jährigen Gründungsfest der Edelweiß-Schützen. Die Festwoche wurde ein großer Erfolg und die Abfinanzierung der Bauprojekte konnte beginnen. Aus sportlicher Sicht gab es auch einen Erfolg zu verzeichnen. Die 1. Luftpistolen Mannschaft schaffte den Aufstieg in die Regionalliga Süd, der ein Jahr gehalten werden konnte.
 
Mit der Ausrichtung der 36. Festwoche und dem 50-jährigen Gaugründungsfest des Schützengau Pöttmes-Neuburg im Jahr 2002 setzte die Vereinsführung einen weiteren Meilenstein in der Vereinsgeschichte.
Durch Neuwahlen im Jahre 2006 kam es zu einem Führungswechsel in der Vorstandschaft.Die langjährige 1. Schützenmeisterin Helga Birkner übergab die Vereinsführung in die Hände des bisherigen 2. Schützenmeisters Stefan Schäffer.
Helga Birkner wurde für die geleistete Arbeit gegenüber dem Verein und der Förderung des Schießsportes von Stefan Schäffer, Martin Braun und Martina Reiter in Namen der Vorstandschaft ein großer Blumenstrauß sowie eine Ehrenscheibe überreicht. Bürgermeister Franz Neher übermittelte Gruß- und Dankesworte der Marktgemeinde Thierhaupten. Der 2. Gauschützenmeister Alois Helfer übermittelte Grußworte vom Schützengau Pöttmes-Neuburg / Donau sowie dem 1. Gauschützenmeister Karl Mosch für 10 Jahre treue und aufopferungsbereite Dienste gegenüber dem Verein und dem Schützengau.
 
Am 6. und 7. Juni 2009 feierten wir unser 50jährige Wiedergründungsjubiläum verbunden mit dem 1. Thierhauptener Mannschafts-Dreikampf. Beim Ehrenabend am 6.6.09 wurden die verbliebenen Wiedergründungsmitglieder mit einer Ehrung für 50-jährige Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet. Weiterhin wurde Walter Roßkopf zum Ehrenmitglied ernannt. Zahlreiche Ehrengäste gaben uns hierbei die Ehre, so z.B. der 1. Landrat Martin Sailer, 1. Bürgermeister Franz Neher, die (fast) komplette Vorstandschaft unseres Schützengaues sowie mehrere Vertreter der lokalen Presse.
 
Der 1. Thierhauptener Mannschafts-Dreikampf wurde von 8 Mannschaften bestritten. Hierbei stand ausschließlich der Spaß und die Gaudi im Vordergrund. Die 3 Disziplinen waren:
- Sommerbiathlon (Laufen und Schießen mit Lichtgewehren)
- Maßkrugstemmen
- Sommerskilauf
Sieger wurde die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Thierhaupten.
 
Dieser Mannschafts-Dreikampf wurde in den beiden folgenden Jahren in Verbindung mit einem Gartenfest am Schützenheim noch 2 mal wiederholt. Leider kamen in 2010 und 2011 viel zu wenige Besucher zu diesen Festen, so dass wir das Konzept überdenken mussten.
 
Ein besonderes sportliches Highlight hatten wir im März 2010 mit dem Titelgewinn in der Schülerklasse von Andreas Mayr bei den Deutschen Meisterschaften Bogen Halle in Bad Blankenburg (Thüringen). Nachdem er zuvor 4 mal in Folge Bayerischer Schülermeister im Bogenschießen geworden war, wurde ihm diese höchste nationale Auszeichnung zuteil. Damit war Andreas der erste Thierhauptener Sportler überhaupt, der für einen Thierhauptener Verein den Titel eines Deutschen Meisters erringen konnte. Entsprechend groß war auch die Freude in unserem Verein.
 
Im März 2011 gelang Andreas Mayr ein weiterer Paukenschlag, indem er seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigte. Nachdem er bei den Bayerischen Meisterschaften in München-Hochbrück im Januar 2011 mit 585 von 600 möglichen Ringen bereits einen neuen inoffiziellen Deutschen Rekord aufgestellt hatte ("inoffiziell", da in der Schülerklasse noch keine Deutschen Rekorde offiziell geführt werden), wurde ihm bei der Deutschen Meisterschaft in Dietzenbach (Hessen) erneut die Goldmedaille umgehängt.
 
Doch damit nicht genug, das muntere Medaillensammeln von Andreas geht weiter: im Juli 2011 wird Andreas zum 6 Mal in Folge Bayerischer Schülermeister, diesmal in der Olympischen Runde im Freien. Bei seinem letzten Wettkampf in der Schülerklasse schreibt Andreas wiederum (Vereins-)Geschichte: bei der Deutschen Meisterschaft Bogen im Freien in Feucht bei Nürnberg erzielt er 694 von 720 möglichen Ringen und stellt damit einen weiteren inoffiziellen Deutschen Rekord für die Schülerklasse auf. Unnötig zu erwähnen, dass er dabei auch zum 3. Mal Deutscher Meister wurde. Der Abstand von 15 Ringen zum Zweit- und 25 Ringen zum Drittplazierten zeigt, wie deutlich Andreas seine Altersklasse bundesweit dominierte.
Nach einem großen Kraftakt und dank dem unermüdlichen Einsatz unseres 2. Schützenmeisters Christian Milde gelang es, die Umbaumaßnahmen an unserer 25m-Schießhalle im Oktober 2011 zum Abschluss zu bringen. Auf Anordnung des Landratsamtes musste die Halle komplett umgebaut und auf neuesten Stand gebracht werden. Dies betraf die komplette Lüftungs- und Heizungsanlage, die Kugelfänge, Fluchttüren sowie noch einige weitere Ausstattungsdetails. Insgesamt hatten wir dadurch Investitionen von knapp 100.000,-- Euro zu stemmen. Das Geleistete kann sich aber auch durchaus sehen lassen: nun stehen unseren Schützen wieder moderne Schießstände zur Verfügung, die für die Kurzwaffendisziplinen und das Bogenschießen verwendet werden können und (fast) keinen Wunsch offen lassen.
 
Im Sportjahr 2012 rückte die Mannschaft um unser Bogen-Talent Andreas Mayr dann in die Jugendklasse (15- bis 17-Jährige) auf und musste sich damit einem wesentlich stärkeren Teilnehmerfeld stellen. Die Bezirksmeisterschaft verlief äußerst erfolgreich, in der Einzelwertung holten unsere Jungs einen Doppelsieg mit Andreas Mayr und Johannes Maier und in der Mannschaftswertung wurde ebenfalls der Titel geholt (als Dritter mit im Bunde war hierbei Philipp v. Mühldorfer). Bei der Bayerischen Meisterschaft lief es dann leider nicht ganz so gut und Andreas wurde "nur" Vierter. Aber pünktlich zur Deutschen Meisterschaft im März 2012 in Solingen war unser Andreas wieder topfit und wurde Deutscher Vize-Meister in der Jugendklasse. Mit 1 Ring Abstand musste er sich dabei nur dem amtierenden Weltrekordhalter Carlo Schmitz aus Duisburg geschlagen geben.

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Unser Schützenheim ist wie folgt geöffnet:

Dienstag 20.00 Uhr bis 23.00 Uhr
Donnerstag 20.00 Uhr bis 23.00 Uhr
Sonntag 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr

Sowie (fast) jeden 1. Samstag im Monat
ab 20.00 Uhr  (Gemütlicher Schießabend)
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